COLANI – Back in Japan

Eine Ausstellung im Museum für Kunst und Design im Kyoto Institute of Technology in Kyoto, Japan vom 21. Juni bis 19. September 2005

Anlässlich des Deutschlandjahres in Japan, das am 4. April 2005 von dem deutschen Bundespräsidenten und dem japanischen Kronprinz eröffnet wurde, gab es eine große Ausstellung über die futuristischen Arbeiten des deutschen Designers Colani im renommierten Kyoto Institute of Technology.

Die Ausstellungsidee war, die Arbeit und das Engagement einer der wenigen deutschen Designer, die in Japan in den 80er Jahren berühmt geworden sind, zum Anlass zu nehmen, um das Gesamtwerk Colanis zu zeigen und gleichzeitig auf die Japonismen in Arbeiten des deutschen Designers hinzuweisen. Japanisch beeinflusst sind: die Rückbesinnung auf die Natur, die Harmonisierung von Natur und Technologie, die Bedeutung der Form. Was Colanis Arbeiten in den Augen Japans faszinierend macht, ist die Übertragung dieser Prinzipien auf die moderne Technikwelt.

Die Beobachtung des Fließens von Wasser führte bei Colani zu neuen Wasserhahnformen, das Studium von Vogelflügeln zu neuen aerodynamischen Ideen, das Studium der Hand zu neuen ergonomischeren Gebrauchsgegenständen. Solche Nähe von Natur und Gestaltung hat in der japanischen Kultur eine Jahrhunderte alte Tradition, weshalb die Japaner in den 80er Jahren bereits Colanis Formensprache bewundernd als „Biodesign of Tomorrow“ bezeichnet haben, ganz abgesehen von den romantischen Qualitäten, die eine derartige Formensprache entstehen lässt.

Mit dem renommierten Kyoto Institute of Technology entstand für das Ausstellungsvorhaben eine ideale Partnerschaft, die sowohl der technischen Seite als auch den kulturellen Implikationen des Werkes von Colani Rechnung tragen kann.

Der Ausstellungsort

Das Museum für Kunst und Design, Kyoto, Japan

Das Kyoto Institute of Technology befindet sich 1,5 km nördlich des berühmten Kaiserpalastes. Das Institut wurde 1899 mit der idealistischen Gesinnung gegründet, moderne Technik mit humanistischen Werten zu verbinden. Um die Verbindung von moderner Wissenschaft und Kunst deutlich zu machen, wurde seit dem frühen 20. Jahrhundert beispielhaftes Design gesammelt.

In dem für diese Vorbildsammlung errichteten Museumsbau fand die Colani-Ausstellung statt – für alle Beteiligten eine Chance, mit dem Colani-Thema, das bildhaft Technologie und Humanität umfasst, an die internationale Öffentlichkeit zu treten.

Die Ausstellung hat 4 Schwerpunkte:

1. Germany
Hier fokussieren wir uns auf die Hochgeschwindigkeitszüge ICE, die Studien für Thyssen/Henschel und die Magnetschwebebahnen. Ausserdem werden die Stromlinien-LKWs gezeigt, die Colani seit der ersten Ölkrise in den 70er Jahren entwickelt hat.

2. The Futures Future
Dieser Ausstellungsbereich zeigt Colanis Designmanifest Ylem, das alle Lebens- und Zivilisationsbereiche umfasst, z. B. futuristisches Wohnen, Stadt und Fernverkehr der Zukunft, Produktion und Arbeitswelten von morgen.

3. Japan
Hier wird Colanis Einfluß auf das japanische Kamera-Design gezeigt. Dokumentiert werden alle Entwicklungsstufen, die zur revolutionären Canon T 90 geführt haben, ausserdem asymmetrisches Geschirr, Brillen, Feuerzeuge, Earphones von Sony sowie futuristische Flugzeuge und Raumfähren. Als Höhepunkt wird das wieder aufgefundene “Fuyo Robot Theater” von 1985 zum ersten Mal wieder zu sehen sein.

4. Biodesign of Tommorow
Dieses Thema ist eine Hommage an die gleichlautende frühe japanischen Colani-Publikation von 1983, die die Zeitschrift “Car Styling” herausgegeben hat. Zu sehen sind Colanis Wissenschaftsstadt in Menschengestalt im Jangtsekiang-Delta, biomorphe Studien und biomorphe Ergonomie.

Colani Biografie:

Luigi Colani, geboren 1928 in Berlin, zählt zu den herausragenden Pionieren des Organic Design. Weltbekannt wurde er bereits in den 60er Jahren mit seinen aufsehenerregenden Entwürfen für Automobile, Segeljachten, Sanitärkeramik und Konsumgüter. Unter dem Eindruck der Ölkrise entwickelte er in den 70er Jahren alternative Fahrzeugkonzepte auf dem Kleinwagen- und LKW-Sektor, die bis heute unerreicht geblieben sind. Früh verwies Colani auf die Bedeutung und das evolutionäre Potenzial von Design und konnte mit dieser Einstellung Großtrends oft um Jahrzehnte vorwegnehmen.

In den 80er Jahren arbeitete er sowohl in Europa als auch in Japan und beeinflusste dort das Design für Kameras entscheidend. Als genauer Beobachter entlehnt Colani viele Formen seines unverwechselbaren Designstils der Natur, die seiner Meinung nach die meisten Designaufgaben bereits vorbildlich gelöst hat.

Ausstellungsdauer:
21. Juni – 19. September 2005
Kyoto Institut of Technology
Matsugasaki, Sakyo-ku
Kyoto 606-8585, Japan
kitani@kit.ac.jp

Einbindung in das Deutschlandjahr in Japan:
Kyoto Institute of Technology
Goethe-Institut Kyoto
Kawahara-cho 19-3, Yoshida, Sakyo-ku
Kyoto 606-8305, Japan
luley@kyoto-goethe.jp

Japan Management:
Miki Shimokawa
fmikis@aol.com

Ausstellungskonzept und Buch:
Dr. Albrecht Bangert
studio@bangertverlag.com

Sponsoring:
BASF

Transporte:
Nippon Express

Bildmaterial download:
www.bangertinternational.de

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